Montag, 24. Januar 2022

Kein Problem, nirgends

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Kein Problem, nirgends

Kein Problem, nirgends. Zumindest für die überwältigende Mehrheit nicht. Meine kleine Tour durch die Innenstadt gestern Nachmittag zeigte mir mehr als jede Nachricht, egal von welcher Seite sie kommt: Die Leute sind »dabei«. Sie werden mitmachen, was immer auch kommen wird. Impfpflicht? Radikale Ausgrenzung Andersdenkender, respektive nicht »Geimpfter«? Aber ja doch! In so gut wie keinem Gesicht gibt es Wachheit, Offenheit, »auf Empfang sein«, wie ich das inzwischen nenne. Dafür jede Menge »Wissen«, grenzenlos von sich überzeugt sein.

Ja, sie werden eine Neue Welt erschaffen. Eine, in der das, was ich als noch als »analoger« Mensch Aufgewachsener unter Menschsein verstehe keinerlei Bedeutung, keinerlei Wert mehr hat. Alles, was man nicht messen, erfassen, quantifizieren kann ist völlig bedeutungslos, ja verachtenswert geworden. Sinn? Seele? Was für ein Quatsch, was für ein Geschwurbel! Qualität, ein wie immer geartetes Wie ist völlig belanglos geworden. Was zählt ist das Was, Wieviel: Effizienz. Sicherheit. Kontrolle. Kurzum: Macht.

In Österreich gilt seit Kurzem eine allgemeine Impfpflicht, die wohl auch bei uns in Deutschland kommen wird. Unser Bundeskanzler und der Gesundheitsminister wollen sie, und obwohl in der »Ampel«-Regierung auch einige »Nein«-Stimmen zu erwarten sind, wird wohl auch hier eine klare Mehrheit der Abgeordneten dafür stimmen. Immerhin hat Herbert Kickl, der Vorsitzende der FPÖ, sich eindeutig dagegen ausgesprochen. Nun, ich bin keinesfalls mit Allem einverstanden, was die FPÖ vertritt – die ja gewisse Ähnlichkeit mit unserer AfD hat. Doch zwei mal zwei bleibt vier, auch wenn es heute als moralisch überlegen gilt, als Ergebnis »fünf!« zu sagen.

Die Impfpflicht gilt in Österreich nun allgemein für alle Erwachsenen, doch eine Impfpflicht für alle über sechzig ist auch bei uns schon länger Thema. In Griechenland gilt sie seit Beginn dieses Jahres. Mir kommt dazu ein böser Gedanke: Nicht umsonst will man uns Ältere als erste »abspritzen«. In Italien gilt seit Kurzem sogar eine de facto-Impfpflicht für alle ab 50 – das ist in etwa die Altersscheide zwischen den (ganz überwiegend) digital-Affinen, ja -Süchtigen »Stars« und »Wissenden« und denen, die noch »analog« aufgewachsen sind. Und in der älteren Altersgruppe gibt es auch noch eine nennenswerte Anzahl Menschen, die noch »analoge« Meinungen zulassen können und noch nicht jenseits jeglicher Vorstellungskraft (nun, zumindest meiner) von sich selbst überzeugt sind.

Wenn von den »Altlasten« erst mal die überwältigende Mehrheit weg ist, gibt es praktisch keinen mehr, der aus eigener Erfahrung und Intuition seine Stimme gegen den neuen technokratischen Totalitarismus erheben wird. Und alte Menschen »kosten« ja schließlich auch: Renten, Krankenpflege, … Im Zeitalter der gnadenlosen Effizienz ein Unding. Mit der sprichwörtlichen Handvoll Junger, die noch anders »ticken«, wird man sicher schnell fertig. Nicht nur, dass sie Ausgestoßene sein werden, wo immer sie sich hin wagen: Sie werden aller Voraussicht nach früher oder später in Psychiatrien landen oder, falls sie bis dahin noch nicht selbst Hand an sich gelegt haben, praktischerweise schnell und diskret »beseitigt«. Unnütze Esser. Kostenfaktoren. Und überhaupt: Warum »Staatsfeinde« am Leben lassen – zumal, wenn sie ihr Leben noch vor sich haben?

Ja, es gibt Anzeichen, dass das Narrativ »wackelt« und doch mehr Leute anfangen nachzudenken. Gleichzeitig habe ich gestern ein Gespräch mit einem Bekannten gehabt, übrigens wie so viele Maßnahmenbefürworter Akademiker, der »selbstverständlich« »geimpft und geboostert« ist. Im Gespräch wurde mir klar: Das, was er da sagt prädestiniert ihn regelrecht dazu, die Geschichte von der »nächsten Welle« (oder eines ganz neuen Virus) aufzusaugen wie trockene Erde frisches Wasser. Was dann darin womöglich »wächst«, dazu fehlt mir mal wieder die Phantasie.

Alles in Allem mache ich mir wenig Illusionen: Wie ich bereits sinnierte, haben die »Pandemisten« mit hoher Wahrscheinlichkeit noch Trümpfe im Ärmel – einen Plan B, C und D. So einfach werden wir kaum davonkommen. Wenn das Narrativ zu kippen droht, wäre ein dramatisches Großereignis der geeignete Plan B – ein »Cyber-9/11« oder ein heißer Krieg mit Russland oder China … Oder noch was ganz Anderes. Oder alles zusammen. Und zudem gehört es ja auch ins Konzept psychologischer Kriegsführung, seinen Opfern zwischendrin mal ein Bisschen Hoffnung samt Atempause zu gönnen, um sie danach mit einem neuen, brutalen Überfall endgültig fertigmachen und in seinem Sinne unterwerfen zu können …

Doch viele werden das gar nicht (mehr) so empfinden. Für sie ist dann alles, was kommt folgerichtig; schließlich sind sie schon immer auf der »richtigen« Seite gewesen. Denn das Problem ist weder ein Virus noch ein anderer »böser Feind«. Es ist unser kollektiver Bewusstseinszustand.

Inzwischen (14.3.22) laufen hier zwei Entwicklungen parallel. Zum Einen wird viertelherzig – nein, eher achtelherzig – an eine »Lockerung« der Maßnahmen auch hier in Deutschland gedacht, nachdem praktisch alle Länder rundherum die Maßnahmen ganz oder zumindest weitgehend aufgehoben haben. Man testet jedoch bereits jetzt wieder wie verrückt, so dass »die Zahlen« steigen, und Herr Lauterbach hat bereits 4 Milliarden Euro für Tests für seine angekündigte »Sommerwelle« zur Verfügung gestellt bekommen. Damit wird sie wohl kommen, zumal die Virologin Melanie Brinkmann »davor warnt anzunehmen, dass der Sommer entspannt wird.«

Und meine Beobachtungen im Alltag bestätigen, was Bernhard Loyen in seinem Kommentar beschreibt: Eine Mehrheit hat große Angst vor Lockerungen – sie sehen ihre Sicherheit gefährdet: Die Furcht vor der Freiheit in Reinform. Zum Anderen gibt es auch in der Bevölkerung eine Mehrheit für die Impfpflicht, die mit einer erneuten Änderung des Infektionsschutzgesetzes diese Woche im Eiltempo beschlossen werden soll. Nein, natürlich gibt es dann keine Impfpflicht. Wer hat denn so was behauptet? Es muss dann halt nur jeder über 18 mit Wohnsitz in Deutschland ab 1. Oktober 2022 eine »Grundimmunisierung« gegen Covid-19 plus einen »Booster« nachweisen – und das kann dann auch anlasslos(!!) überprüft werden. Ansonsten drohen 2.500 Euro Strafe, die auch mehrmals verhängt werden können. Und wenn eines hierzulande gut funktioniert, dann ist es der Gehorsam der Bürger und die Bürokratie … Ach ja: Österreich hat seine »Impfpflicht« bis auf Weiteres ausgesetzt. Bei uns wird sie aller Voraussicht nach in Kürze eingeführt.

Das heißt: Im Laufe der kommenden etwa zehn Tage wird sich entscheiden, wieviel Zeit mir noch bleibt, das Land zu verlassen …

Hoppla, das ging schnell: Wie immer es ab morgen (Donnerstag, 17.3.22) in Punkto Impfpflicht weitergehen wird – es ist letztlich nur noch die Frage, ab wann sie kommt und nicht mehr, ob sie kommt. Man hat nämlich de facto die Entscheidung bereits getroffen. Mir ist jetzt endgültig klar: Diese Regierung, und nicht nur die hierzulande, ist inzwischen einzig ein ausführendes Organ mächtiger Kapital- und Machtinteressen, sowohl in militärisch-geopolitischer Hinsicht wie auch wirtschaftlich, zum Beispiel im Bereich »pharmakologischer Interventionen gegen ›Pandemien‹«. Bis 2029 sind inzwischen Impfdosen vorbestellt … Und sollte es noch mal Wahlen geben – da bin mir inzwischen so gut wie sicher: Diese Leute werden wieder gewählt. Kein Problem, nirgends.

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12 Kommentare zu »Kein Problem, nirgends«

  1. Ja, es ist alles verloren!

  2. In der Tat, es sieht schlecht aus. Und doch ist da viel Dankbarkeit in mir. Ich hatte eben die Idee, den Link zu Leonard Cohen’s Lied »You got me singing« hinzuzufügen, das mir dazu einfiel (hier: https://leonardcohen.com/track/you-got-me-singing). Dabei habe ich dann das gefunden: https://www.youtube.com/watch?v=R4WAbmC5wag

    Danke!

  3. Dankbarkeit???
    Für was?

    Seit meiner Einschulung musste ich fast jeden Tag Scheisse fressen!
    Musste mich wehren mich mit Leuten prügeln.
    Gerichtsverfahren durchziehen, abhauen um nicht getötet zu werden…ein ständiger Kampf…
    Dachte ich hätte noch ein paar schöne Jahre und jetzt dieser Mist..

  4. Was das angeht, kann ich selbstverständlich nur für mich sprechen. Aber auch mein Lebensweg läuft (anders als bei sehr vielen) eher im Zickzack denn geradeaus. Nun, so dramatisch wie Du es für Dich schilderst war es für mich nicht. Ja, auch viel Kampf, aber auch Einkehr, ja so was wie »Ankommen« zwischendurch.

    Doch auch ich dachte, ich »hätte noch ein paar schöne Jahre« – und jetzt ist ein kompletter Neuanfang mit völlig ungewissem Ausgang angesagt … Ich bin fast versucht zu sagen: Mal wieder …

  5. Jetzt fällt mir, ein an welchen Song ich dachte, als du den Cohen eingestellt hast.

    https://youtu.be/p2kRc2aHTnk

  6. Danke für den Link – und die Erinnerungen, die bei »One for the Vine« hochkamen … Die LP steht in meinem Plattenregal. Und schon damals ließ mich die Geschichte, die da erzählt wird sehr nachdenklich zurück. Vielleicht ist es sogar eine Zen-Geschichte?

    Würde ich mich erkennen, wenn ich mir begegnete?

  7. Oh, schön! Auch diese Platte steht im Regal. »Puur jeugdsentiment«, würden die Niederländer sagen …

  8. Ich hatte mich gleich in Genesis verliebt als ich sie damals (1972)im Frankfurter Sinkkasten gesehen hatte.
    Kannte damals bei uns noch keiner

  9. Danach ging es wohl mit der Popularität schnell aufwärts. War das 1973 oder erst 1974, als sie dann in Offenbach auf der großen Wiese neben dem Kickers-Stadion dabei waren? Ich hoffe, ich verwechsle da nix …

  10. Weiß ich jetzt nicht so genau .
    74 war ich dann schon in Südfrankreich…;-))

  11. Schön! Hört sich gut an …

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