Freitag, 18. April 2025

Deutschland zieht in den Krieg …

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Deutschland zieht in den Krieg …

und (fast) Alle gehen mit …

Herr Merz hatte schon vor der Wahl angekündigt, Russland ein Ultimatum zu stellen, wenn er dann Kanzler ist. Und inzwischen geht es bereits darum, dass nun doch »Taurus«-Marschflugkörper an die Ukraine geliefert werden sollen, nachdem der vorige Kanzler Olaf Scholz hier »gebremst« hatte.

Doch da gibt es ein Thema, das bei den bereits erfolgten Waffenlieferungen bereits virulent war, aber auf breiter Front als »Quatsch« und »Verschwörungstheorie« abgetan wurde: All die schönen westlichen Wunderwaffen, die man der Ukraine geliefert hat funktionieren ohne Fachlogistik nicht. Mit »Fachlogistik« meine ich alles von der Ausbildung der Bediener/Schützen über Munitionslieferungen sowie Ersatzteile samt fachkundiger Wartung und Reparatur bis hin zu satellitengestützten Echtzeit-Zieldaten samt deren Aufbereitung, Übermittlung und Programmierung.

Schon dafür war reichlich NATO-Personal nötig, das sowohl »bei uns« als auch (inkognito) »vor Ort« tätig wurde. Das »Taurus«-System ist nun allerdings technisch so aufwendig und kompliziert, dass nur gut trainierte Spezialisten es bedienen (und warten) können. Dafür müssten also Fachkräfte aus Deutschland »vor Ort« (meint: in der Ukraine) tätig werden. Nun hat die russische Seite unmissverständlich klar gemacht, dass damit endgültig deren »Rote Linien« überschritten seien – das heißt, sie würde Deutschland in diesem Falle als direkten Kriegsteilnehmer betrachten, mit allen Konsequenzen, die daraus folgen.

Ich denke, diesmal meint Russland es ernst. Zusammen mit einer großen Zahl von kleineren und größeren Provokationen und Nadelstichen ist jetzt die Grenze der Geduld seitens Russlands erreicht. Im Klartext hieße das: Sollte zum Beispiel die Krim-Brücke mit Taurus-Raketen beschossen werden, dann könnte ich mir vorstellen, dass Russland als Vergeltung – sagen wir, die Fehmarn-Brücke zerstört. Oder eine oder mehrere wichtige innerdeutsche Autobahnbrücken.

Und ich werde den Gedanken nicht los, dass genau das die Absicht dahinter ist: So wie ich die überwältigende Mehrheit meiner Mitmenschen wahrnehme, wird man damit auch diejenigen, die bislang noch (eher) gegen einen Krieg mit Russland sind »umstimmen« können. So was hat schon mehrfach in der (nicht nur deutschen) Geschichte funktioniert, und das wird, da bin ich leider mal wieder zuversichtlich, auch wieder funktionieren.

Ein von den Medien aufgepeitschter nationaler Furor wird sich erheben, bei dem ihn mir vorzustellen mich meine Fantasie mal wieder hoffnungslos im Stich lässt. Und es wird dann ja wohl kaum bei einer oder zwei Brücken bleiben: Der Schrei nach Vergeltung wird dieses Land erfüllen, und die »Durchführung« dieser wird dann wieder weitere Vergeltungsschläge der anderen Seite provozieren. Die Leute, die den Krieg wollten haben ihn dann, und fast alle werden am Ende (mal wieder) dabei sein: Selbst anfangs noch besonnene Menschen werden irgendwann »mitgerissen« – wer weiß, vielleicht sogar ich.

Auch das hatten wir schon mal: Deutschland zieht in den Krieg, und (fast) alle gehen mit.

 

24. Mai 2025. Dass wir uns in einem schwelenden Bürgerkrieg befinden, thematisieren auch berufenere Geister als ich. Nun, noch ist er verdeckt, doch aus meiner Sicht ist es nur noch eine Frage der Zeit, wann er vom Schwelen in offenes Feuer übergeht. Dagmar Henn, deren Meinungen und Sichtweisen ich sehr schätze, hat heute einen Kommentar dazu geschrieben. Der Anlass dazu war eine Studie von »identity-foundation.de«. Der Name dieser Institution allein löst in mir eine ganze Kaskade von Assoziationen aus.

Ich stimme Dagmar Henn zu, dass das alles ein trauriges Bild der Situation ergibt. Wenn sie glaubwürdig ist, so bestätigen die Angaben der Studie meine alltäglichen Eindrücke. Die allermeisten Menschen scheinen demnach mit der zunehmenden Vereinzelung, dem Konkurrenzgehabe und der Aggressivität untereinander zu hadern. Doch was tun (aus meiner Sicht zumindest) die allermeisten, um dies zu ändern? Sind sie offener, zugewandter, verständnisvoller, ja liebevoller zueinander? Steht für sie nicht nur dieser Anspruch, sondern ganz real das Miteinander im Mittelpunkt ihres Lebens, und nur die bösen, bösen Politiker und Medien stacheln sie immer weiter auf, wie Frau Henn das zu sehen scheint?

Ich kann ihr zumindest insoweit zustimmen, als auch ich sehe, dass fast durchweg diejenigen versagen, die eigentlich qua ihrer Position Vorbilder in Sachen Mitmenschlichkeit sein sollten. Meist läuft es leider darauf hinaus, dass sie geradezu vorsätzlich Öl ins Feuer gießen. Doch aus meiner Sicht ist die Allgemeinheit zumindest mit Schuld an dem, was geschieht. Ich habe das schon vielfach thematisiert und will mich nicht noch mal wiederholen: Alle sollen doch bitteschön offener und zugewandter zueinander sein. Doch ich selbst will weiterhin cool und besonders bleiben, gut aussehen und souverän über den Dingen stehen. Also: Die Welt soll sich gefälligst ändern, doch ich will weiter mein Ding durchziehen. Oder auch: »Wasch mich, aber mach mich nicht nass!« Nun, auch ich habe meine »Arschloch-Potentiale«, doch selbst wenn es mir zuweilen schwer fällt: Noch sehe ich wenig Grund dafür, diese »abzurufen« …

Inzwischen ist es Juni geworden (der 7., um genau zu sein). Was ich um mich her auf der Straße sehe und wahrnehme, erscheint mir wie ein schlechter Traum. Meine Gedanken in »Wo bitte ist der Ausgang?« muten mir bereits überholt an: Vielleicht bilde ich mir das nur ein, doch inzwischen begegnet mir immer mehr unterschwellige Ablehnung, ja hier und da meine ich bereits Feindseligkeit zu spüren. Es ist, als sei ich für die allermeisten eine Art wandelnder Provokation. Umgekehrt staune ich immer wieder, wie stark Menschen jetzt auf Höflichkeit und Bescheidenheit reagieren. Vielleicht hat es damit zu tun, dass »so was« immer seltener wird?

Frau Henn hat wieder einen Kommentar verfasst, den ich sehr auf den Punkt finde. Er ist eine Art Resumee der vergangegen Jahrzehnte Wirtschaftspolitik und ein Ausblick auf die Zukunft. Treffenderweise nennt sie ihn »Deutsche Wirtschaft: Ein Blick in den Abgrund, aber mit perfekter Frisur«. Das mit der perfekten Frisur passt auch auf das, was ich um mich her wahrnehme – also dass die allermeisten geradezu besessen sind davon, gut auszusehen. Realitätsverlust – mithin nicht nur auf der persönlichen Ebene, sondern auch im Großen. Die Zeichen stehen überall auf Sturm – und doch (oder deshalb?) sprudelt mir allgegenwärtig ein aufgedrehter Optimismus entgegen, der mich befremdet. Es ist offenbar so, dass fast alle glauben, dieses Staatsschiff sei unsinkbar – obwohl der Untergang für jeden, der seine fünf Sinne und noch einen Rest gesunden Menschenverstand beisammen hat nur noch eine Frage der Zeit ist. Nun, in einer jetzt durch und durch linkshirnisch priorisierten Welt ist diese Haltung nahezu folgerichtig …

Wenn ich wüsste, wo meine nächste »Wohnung« ist würde ich auf der Stelle meine Siebensachen packen und fortziehen. Immerhin, eine »sichere« Wohnung gibt es: meinen Tod.

Heute (8. Juli 2025) las ich mal wieder was auf Michael Sailers Blog: »Niemand ist sicher, wenn Alle sicher sind«. Ja, das ist wohl so. Und trotzdem glauben offenbar fast Alle insgeheim, dass totale Sicherheit (oder besser: totale Kontrolle von Allem) möglich seien. Und erstrebenswert: Der Gott-Mensch als Herr von Allem, was ist. Noch schwingt er sich kühn der Sonne entgegen, berauscht vom selbstgemachten Flug. Doch das Wachs in seiner Flügelkonstruktion ist bereits weich geworden. Noch hält das Gebilde zusammen. Noch …

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8 Kommentare zu »Deutschland zieht in den Krieg …«

  1. Der Krieg heißt „Reich gegen Arm“ und wird gegen uns geführt.
    Die Spritzen hat denen wohl sicher nicht gereicht.

  2. Ja, das ist ein Krieg der Reichen und Mächtigen gegen alle »da unten« – also uns alle. Und nein – da gibt es bestimmt noch weitere »Pläne«, die über die Spritzen und deren Folgen hinausgehen. Es gibt eine ganze Reihe von Indizien, dass »die da oben« auch der Überzeugung sind, ein sehr großer Teil von uns »da unten« sei schlicht und einfach entbehrlich …
    Was ich aber staunend und erschaudernd zur Kenntnis nehme ist, dass sie es allem Anschein nach hinbekommen haben, die überwältigende Mehrheit dazu zu bringen, auf »ihrer« Seite zu kämpfen. Unfassbar. Irgendjemand sagte mal, das 21. Jahrhundert sei das Jahrhundert der Sozialingenieure …

  3. Juhuu der Papst ist tot.
    This makes my day… freu

  4. Na, das ist doch immerhin was! Nun – bald wird es einen neuen Papst geben … Ob organisierte Religion weiterhin bestehen wird? Ich sehe aktuell »Religion« als Massenphänomen weniger bei den »Organisierten« (egal welcher) als bei denen, die sich für frei davon (oder darüber stehend, wie auch immer) halten … Das ist aber für mich mehr eine Frage denn eine Festellung.

  5. Alle ziehen jetzt in den Krieg!

  6. Ja, unglaublich. Und der Krieg ist ja längst in den Köpfen und Herzen … Das finde ich am Schlimmsten. Ich habe mich ja an anderer Stelle schon mal darüber ausgelassen …

  7. Mal was anderes.
    This is what we get: https://blog.fdik.org/2025-07/s1751918284.html
    Geoengineering, daher kommt, wenn überhaupt der Klimawandel.

  8. Ja, wir basteln wild an Vielem rum – auch am Wetter. Und hoppla – da geht auch mal was gründlich schief, das liegt in der Natur … der Sache. Aber natürlich gibt es immer irgendeinen meist herbeigeredeten Buhmann, auf den man die Verantwortung dann elegant abschiebt und dabei auch noch seine [Macht-]Ambitionen voranbringt … So was aber auch …

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