Samstag, 19. Juni 2021

Hopium

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Hopium

Hopium? Ach so, englisch. Ein Wortspiel, aus »Hope«, Hoffnung, und Opium. Ich hoffe, das reicht, um zu verstehen, auf was das anspielt. Wo ich das gesehen habe? Bei Corbettreport.com. Dort gibt es seit heute ein knapp dreiviertelstündiges Video dazu zu sehen (englisch).

Um was geht es? Darum, dass wir Menschen dazu neigen, an eine uns erlösende Instanz zu glauben. Die kann ein Mensch sein, aber eben auch so was wie Gott, die Technik oder eine medizinisch wirksame Substanz – wie aktuell. Und dazu kommt noch etwas, das aus meiner Sicht in den letzten Jahrzehnten massiv zugenommen hat: Man könnte es als eine Konsumhaltung beschreiben, doch das trifft es nur zum Teil.

Im Video wird es umschrieben mit »Get your Popcorn and enjoy the show.« (»Hol dir dein Popcorn und genieße die Show.« Gemeint ist damit, so was wie ein Zaungast des Geschehens, der Geschichte zu sein. Man selbst hat damit nichts zu tun. Es »passiert halt einfach«, und man selbst schaut zu, ja steht drüber.

»Na ja, die Juden waren halt irgendwann weg. Und wir haben halt weiter unser Ding gemacht.« – sinngemäßes Zitat meiner Mutter, wie das damals im III. Reich für sie war. Und in nicht allzu ferner Zukunft wäre womöglich sinngemäß die dann aktuelle Version zu hören: »Naja, die Vollidioten, die sich nicht impfen lassen wollten, gar behaupteten, die Impfung hätte etwas mit der 4. (5., 6., …) Welle zu tun – die waren halt irgendwann weg. So what?«

Klar, Jesus wird uns retten. Habe ich ernsthaft von Gegnern der Corona-Maßnahmen so gehört! Und die anderen werden sicher sein, dass bedingungsloses Befolgen aller »Maßnahmen« uns retten wird. Unsere Sicherheit gewährleistet. Wehe, wer da dumme Fragen stellt oder gar Zweifel äußert! Denn inzwischen haben alle einen hohen Preis bezahlt, auch und gerade psychisch.

In einer Zeit, in der selbstkritische Gedanken schon als Depression gelten, wäre sich einzugestehen, dass man von vorne bis hinten verarscht wurde, und das deutlich über ein Jahr lang, der absolute Super-GAU. Man will ja auch kollektiv gut aussehen, Star und Durchblicker bleiben. Geht also gar nicht. Also weiter, auch wenn es an Absurdität kaum noch zu übertreffen ist.

»Wer Menschen dazu bringt, absurde Dinge zu glauben, der wird sie auch dazu bringen, Ungeheuerlichkeiten zu tun.« Könnte (sinngemäß) von Einstein sein (ist aber wohl von Voltaire). Spielt hier aber keine Rolle, denn es trifft einen Punkt. Und wieder glaubt die große Mehrheit, diesmal weltweit, man müsse nur folgen, um erlöst zu werden – und darüber hinaus noch gut auszusehen.

Hopium ist also wieder sehr angesagt. Dazu gehört für mich auch der allgegenwärtige, schon kindliche Optimismus, dass »alles gut wird« – so gut wie überall um mich her. Das gab es nicht nur hierzulande schon mehrfach. Doch wir haben bislang nichts daraus gelernt. Unsere Zeit wird aber schnell knapp. Denn wenn diese weltweite Psycho-Aktion gelingen sollte, die die Finanz- und Politeliten orchestriert haben, wird in naher Zukunft auch den begeistertsten Zuschauern die Popcorntüte aus der Hand geschlagen werden. Doch dann wird es zu spät sein, die Katastrophe aufzuhalten.

Nachtrag vom Wa(h)lsonntag (26.9.21): Wie immer freue ich mich, ähnliche Gedanken wie diese aus berufenerem Munde zu lesen oder zu hören. Gestern hat Achgut.com  einen Beitrag des Essayisten und Erzählers Marcus J. Ludwig übernommen, der sich mit der psychosozialen Dynamik hinter der neuen Religion »Corona« beschäftigt. Er kommt dabei zu sehr ähnlichen Schlüssen wie ich bei meinem Geschreibsel hier.

Einzig in einem Punkt sehe ich einen großen Unterschied: Während er keine globale Agenda (bzw. global agierende Akteure) am Werk sieht, sehe ich die sehr wohl. Doch ich kann es nur noch mal wiederholen, und da sind wir uns dann wohl wieder einig: Diese Akteure haben die »Lawine« dieser psychosozialen Dynamik gezielt losgetreten und diesmal bereits im Vorfeld dafür gesorgt, dass sich ihr keine Hindernisse in den Weg stellen, die sie aufhalten können. Doch sie haben diese Faktoren weder ganz alleine geschaffen noch sind sie selbst diese Lawine. So mächtig sind sie bei Weitem nicht. Ohne eine weitverbreitete institutionelle Korruption und vor Allem unser aller »Mithilfe« und jahrelange insgeheime Sehnsucht danach wäre das alles so gut wie unmöglich gewesen.

Und er sieht da noch die Möglichkeit einer »Wahrheitskommission«, die »einen öffentlich wirksamen Akt zur Wiederherstellung einer gemeinsamen Wirklichkeit« bewirken könne. Das halte ich leider für Illusion. Ich befürchte, die überwältigende Mehrheit wird lieber sterben (oder töten …) als »mal eingehender über die Dinge nachzudenken« …

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