Feinderklärung

Feinderklärung

Es ist so weit: Jetzt wird von höchster Stelle darauf hingewiesen, wer die Feinde sind. Umhüllt von ein paar relativierenden Floskeln, die das schönfärben sollen, gibt es nun ein ganz klares Feindbild: Es sind die »Querdenker«. Frau Merkel hat im »Online-Bürgerdialog« verkündet, dass die Denkweise der Maßnahmenskeptiker »ein Angriff auf unsere ganze Lebensweise« sei:

»›Das wird vielleicht auch eine Aufgabe für Psychologen sein.‹ Forschung zur Frage sei daher nötig: ›Wie verabschiedet man sich eigentlich aus der Welt der Fakten und gerät in eine Welt, die sozusagen eine andere Sprache spricht und die wir mit unserer faktenbasierten Sprache gar nicht erreichen können?‹ Es gebe bei Anhängern solcher Denkmuster ›eine richtige Diskussionsverweigerung‹«. So nachzulesen bei »Spiegel Online« in der »Corona-News am Dienstag«.

Gut, sie hat Psychologen und Psychologinnen an ihrer Seite, die ihr genau das bestätigen werden, was sie sagt. Denn selbstverständlich geht alle Ignoranz von der Seite der »Corona-Leugner« aus. Und alle Aggression sowieso. Sie sind das große Problem für all die friedfertigen, vernünftigen, solidarischen BürgerInnen, die sich strikt an die Maßnahmen halten und keine Fragen stellen – nun, außer der vielleicht, wie man denn mit dem Problem dieser dumme Fragen stellenden, ungehorsamen, unsolidarischen und unempathischen Vollidioten umgehen solle. Mit denen, die unsere ganze Lebensweise in Frage stellen, ja angreifen!

Da bleibt dann nur der Artikel 20 Absatz 4 des Grundgesetzes: Wenn sonstige Abhilfe nicht möglich ist, darf sich jeder Bürger, jede Bürgerin dieses Landes auch mit Gewalt gegen diejenigen wehren, die unsere Demokratie, unsere Lebensweise angreifen und abschaffen wollen. Ich bin mir recht sicher, dass demnächst die ersten Fälle von Lynchjustiz mit diesem Paragrafen des GG gerechtfertigt werden können – zugunsten der aufrechten Mehrheit, versteht sich. Die hat ja schließlich das Recht dazu, ihre Lebensweise zu verteidigen. Notfalls auch mit Gewalt.