Dienstag, 8. August 2023
UBI
UBI
»Ubi bene, ibi patria« – »Wo es schön ist, da ist meine Heimat« – aus dem Lateinischen. Aber »Ubi« weckt noch mehr Assoziationen. Die mögen vielleicht noch andere sein als bei mir. Nun also – diese kleine Phantasie musste mal raus. Das meiste davon ist noch Science Fiction, doch man arbeitet bereits mit Hochdruck daran, diese Dinge umzusetzen. Es ist also eher nur noch eine Frage, wann das Meiste (oder Alles?) davon faktisch umgesetzt ist, und nicht mehr so sehr, ob. Ich sage »faktisch«, denn ich vermeide bewusst den Begriff »real«. Für sehr viele bedeutet der inzwischen nämlich etwas Anderes als für mich. Doch selbst was ein Fakt ist bestimmen heute die allermeisten Leute selbst, und ich komme hier mit meinen Begriffen arg ins Schleudern. Diese Zeilen sind (mal wieder …) eine meiner berühmten dummen Fragen, hier in eine Art Glosse gegossen: Wollen wir das? Wirklich?
Ich empfehle allen, sich vor dem Lesen mal diese Präsentation eines neuen Produktes von Apple anzusehen – auch wenn sie ansonsten wenig von Apple-Produkten halten. Denn unabhängig von einem Namen als Hersteller zeigt diese Firma seit Jahren, wohin die technische Entwicklung geht. Nur zur Erinnerung: Als Apple 2006 das »iPhone« ankündigte, hagelte es Hohn und Spott: »Apple will das Telefon neu erfinden! Da könnte man doch auch gleich das Rad neu erfinden!« Nun, was aus dieser Erfindung geworden ist, brauche ich wohl kaum weiter zu erläutern …
Was dieses oben erwähnte neue Produkt (»Apple Vision Pro«) kann (bzw. können soll) ist, wenn es das tatsächlich einlöst, spektakulär. Und es wird neue Maßstäbe setzen, wie damals das iPhone: Wenn schon kein iPhone, so hat doch fast jeder inzwischen eines der vielen »Me too«-Produkte der damals sensationellen Idee des Smartphones in seiner Tasche. Und dies für den Jahreswechsel 2023/24 angekündigte Produkt ist viel mehr als die bisher erhältlichen »VR«-Brillen. Auch hier wird es bestimmt bald deutlich günstigere Nachahmerprodukte geben – vielleicht nicht ganz so perfekt in dem was sie können, doch in der Essenz das Gleiche. Die Zeit ist einfach »reif« für so was. Und die Chancen stehen gut, dass diese Geräte die Grenze zwischen dem, was als physisch real und was als virtuell begriffen wird noch mal deutlich zugunsten des Virtuellen verschieben werden …
Das meine ich ganz wörtlich. Sprichwörtlich. Denn die Apple »Vision Pro« hat nicht nur innen Displays für diejenigen, die sie benutzen, sondern auch außen – für diejenigen, die diese Person mit der Brille anschauen. Ähnlich wie man bei Ohrstöpseln oder Bluetooth-Kopfhörern die Geräusche der »Außenwelt« »einblenden« kann, um zum Beispiel besser mit jemandem reden zu können, so lässt sich hier für Benutzer der Brille ein optischer »Kommunikationsmodus« herstellen, der jedoch keinen direkten, also unmoderierten Kontakt darstellt, sondern einen moderierten technischen, in der Art eines Bildtelefons oder eines »Zoom«-Meetings. Die Außendisplays zeigen nämlich, wenn der Benutzer »für sich« mit dem System interagiert, ein buntes Nebelmuster. Wird der »Kommunikationsmodus« aktiviert, so zeigen die Außendisplays jedoch die Augenpartie des Benutzers – es scheint so, als ob die Brille durchsichtig würde. Das ist aber ein Bild des Gesichts auf diesem Display, nicht das Gesicht selbst …
Also, »beamen« wir uns jetzt doch mal gedanklich in die nahe Zukunft – sagen wir, in zwei, drei Jahren … Und da sind wir dann wohl in einer Zeit, in der es sie bereits gibt – die UBI-App. Was, wirst du fragen: die UBI-App? Kenne ich nicht. Was soll das denn sein? Denn es gibt sie, oder besser so was, noch nicht. Noch nicht. Doch ähnliche Apps, quasi als simplere Vorläufer davon, sind längst in Gebrauch. Was man zum Beispiel mit WhatsApp inzwischen alles machen kann ist beachtlich, und ständig kommen noch neue Funktionen hinzu. Mir fällt dazu auch sofort die weitere Planung zur »Corona-App« der Bundesregierung ein, die ja bereits damals, also vor etwa zwei Jahren, später um eine Bezahl- und eine (Impf-)Ausweisfunktion erweitert werden sollte. Kurzum: Dies wird so was wie eine »Universal-App« sein, mit der man sein gesamtes Leben managen kann – Pass/Ausweis, Führerschein (wenn man den dann noch braucht …), Bezahlen, Bestellungen verifizieren, Arztbesuche und medizinische Leistungen beantragen und vieles, vieles mehr. Meine Phantasie reicht mal wieder nicht aus, um das alles zu Ende zu denken. Was hat es dann also mit dieser universalen »App der Zukunft« auf sich?
Stellen wir uns also mal vor, deren Namen hörten, läsen, sähen wir inzwischen immer und überall. Wir erfahren, »UBI« stehe für »Universell, Bequem, Intelligent« und spiele darüber hinaus auch auf das universelle Grundeinkommen an, das in Kürze eingeführt werden solle. Das heißt auf Englisch »UBI« – Universal Basic Income – und soll bald allen zur Verfügung stehen.
Doch natürlich … ist es an Bedingungen geknüpft. So wird es sich eben nur über die UBI-App samt der Nutzung diverser neuer, damit verbundener Sensoren beziehen lassen. Schließlich wollen zum Beispiel die Krankenkassen in Echtzeit wissen, wie es jedem von uns geht. Bereits heute lassen sich immer mehr Services nur noch mit bzw. über Apps nutzen, Tendenz schnell steigend. Und wer hier nicht mitmachen will, hat spätestens jetzt ein Problem. Ein großes, weiter wachsendes.
Denn die UBI-App ist inzwischen wirklich universell. Und die weitaus meisten finden sie auch super bequem. Wie sich schon seit fünf, sechs Jahren abgezeichnet hat, ersetzt sie inzwischen nicht nur das Portemonnaie. Bargeld wurde nämlich bereits vor gut zwei Jahren komplett abgeschafft. Ja, es ist inzwischen sogar verboten, noch Bargeld zu besitzen. Das gilt als »gefährliche versuchte Delegitimierung des Staates« und bringt einen ganz schnell in den Verdacht, ein Terrorist zu sein. Was sonst wollte man denn mit dem Bargeld noch machen außer krumme Dinger zu drehen, indem man das neue digitale Geld damit unterlaufen könnte? Alle, »die nichts zu verbergen haben« werden auch »nichts dabei finden«, dass jetzt alles zentral erfasst und kontrolliert wird. Wer – bereits heute – noch Bargeld will, »kommt aus der äußersten rechten Ecke«, ja ist gar ein »Nazi« …
Nein, seit wir praktisch weltweit das digitale Zentralbankgeld (englisch CBDC, Central Bank Digital Currency) haben, ist Bargeld so gut wie überall Geschichte. Alles läuft nur noch digital und per Internet über ein einziges, zentral verwaltetes staatliches Konto. »Schnell, effizient, sicher!« hören wir pausenlos. Damit sind auch Bankfilialen, wie wir sie kennen (bzw. noch kannten …) obsolet geworden. Es gibt nur noch die jeweilige Staatsbank, über die alles läuft – digital und in Echtzeit. Und diese Staatsbanken sind wiederum an ein weltweites System angeschlossen, das alle Staatsbanken verbindet und zusammenfasst.
Nun, am Anfang gab es noch ein paar Probleme. Am Anfang – will heißen, bevor die UBI-App kam. Da hatten doch manche Leute noch keine UBI-App und zahlten noch mit Plastikkarten oder über Anbieter wie Google Pay oder Apple Pay. Die sind aber inzwischen in der UBI-App integriert und darin aufgegangen – und zwar weltweit. Welch ein Fortschritt! Wenn ich denn mal ins Ausland kommen sollte, kann ich auch dort mit der UBI-App bezahlen – überall und ausnahmslos.
Die UBI-App kann aber noch mehr als bezahlen. Sie regelt dein ganzes Leben, also wie du dich durch die Welt bewegst. Du kannst seit Kurzem nämlich auch alle Kontakte, die du früher nur in Facebook – sorry, in Meta – hattest (oder auch bei WhatsApp und Anderen) in die UBI-App übernehmen. Da sie so gut wie jede/r hat (ja, ich löse die Genderfrage an dieser Stelle mal sehr altmodisch, bin ja auch schon älter), sind auch die neuen Funktionen universell. Nun ja, alte Leute, die mit einem Smartphone Schwierigkeiten haben, bekommen die »UBI-Box«, die sich einfach über oder neben die entsprechenden Sensoren z.B an der Supermarktkasse halten lässt und alles Weitere erledigt.
In Kombination mit den ganz neuen, sehr eleganten UBI-Brillen, die schon nach kurzer Zeit ein immenser Erfolg wurden lässt sich sehr fein einstellen, was du siehst (also: sehen willst) und was nicht. Die UBI-Brille ist nach außen hin eine elegante Sonnenbrille, deren Tönung sich zudem einstellen lässt. Auch ein Verspiegelungseffekt ist möglich. Innen sind zwei extrem hochauflösende Mini-Displays eingebaut, deren Bildqualität sich so gut wie nicht mehr vom normalen visuellen Eindruck ohne Brille unterscheiden lässt. Damit sind die Projektionen praktisch identisch mit dem normalen Seheindruck. Die Brille als Solche ist also undurchsichtig, eben weil ein Display. Das, was durch sie zu sehen ist wird von zwei extrem hochauflösenden Kameras, die nur bei genauem Hinsehen von außen zu erkennen sind, aufgenommen und als Grundlage des Seheindrucks auf die zwei innen angebrachten Mini-Bildschirme gegeben.
Nun ist es ein Leichtes, alle möglichen Informationen zusätzlich einzublenden – oder auch das »Sehsignal« so zu modifizieren, wie es nach dem Wunsch der Benutzer*innen (ja, jetzt Sternchen!) sein sollte. Was damit gemeint sein soll? Nun, es lässt sich zum Beispiel ein lang gehegter Traum vieler jüngerer Menschen erfüllen, sich die Umgebung so darzustellen, »wie sie sein sollte«. Wenn gewünscht, so ließe sich zum Beispiel verfügen, dass Menschen oberhalb eines bestimmten Alters (oder unterhalb eines bestimmten »Social Credit« oder gar eines »Aussehens«-Scores) nur noch als Symbole dargestellt werden – einfach um zu vermeiden, dass man ihnen näher kommt als nun wirklich unvermeidbar. Da alle Menschen für das zentrale System über diese App in Echtzeit an jedem Ort mit all ihren persönlichen Daten präsent sind, ist so was ganz einfach technisch umsetzbar.
Selbstverständlich lässt sich so auch einstellen, welche der anwesenden Personen besonders hervorgehoben werden sollen – zum Beispiel solche, die besonders hohe Scores für gutes Aussehen bei Instagram (respektive Meta) bekommen haben. Diese können dann gleich ihre Profile dabei übermitteln, so sie das freigegeben haben und du dies zugelassen hast. Selbstverständlich lässt sich auch gleich ein Kontakt herstellen – Mustersätze plus Superfotos von dir werden dazu in der App bereitgestellt. Diese sind höchst individuell, davon kannst du ausgehen. Denn ihre Popularität ist inzwischen Legende. Ob dann daraus ein persönliches Treffen oder einfach eine Instagram-»Begegnung« wird ist noch mal ein anderes Thema. Denn ich würde im Regelfall inzwischen auf Letzteres tippen …
Du läufst also durch den Supermarkt … Nun, wenn du das überhaupt noch willst. Denn selbstverständlich lässt sich dieser Rundgang längst vom Sofa zuhause aus virtuell erledigen. Sonderangebote, Werbung und spezielle Services und Hinweise werden dir an den entsprechenden Stellen angezeigt, und darüber hinaus stören dich keine Symbole unerwünschter Personen mehr dabei. Mit einem Blick auf ein Bestätigungsfeld und einem Wort von dir wird die Ware bestellt, und schon kurz danach steht sie vor deiner Tür. Auch die Abbuchung geschieht automatisch. Was willst du mehr?
Ach ja – Waren, die du nach Meinung des Systems nicht mehr beziehen sollst oder darfst – etwa weil dein persönliches Kontingent bereits aufgebraucht ist – werden dir weder angezeigt noch kannst du sie ordern. Das kann die fünfte Flasche Bier sein, die du diese Woche trinken willst – doch du hast bereits die vier dir Gestatteten gehabt. Das System weiß nämlich, was gut für Dich ist und was nicht und passt auf dich auf. Dann gibt es Waren, die du nur mit einem bestimmten Bonus beziehen kannst – etwa dafür, dass du rund um die Uhr alle deine wichtigen Körperdaten in Echtzeit über die UBI-App übermittelst, wie deine Herzfrequenz und den Blutdruck, Atemfrequenz und -Tiefe, deine Körpertemperatur an verschiedenen Stellen und deine wichtigsten Hirnaktivitäten.
Dafür gibt’s dann Bonuspunkte, die dir bestimmte Waren (oder Services …) beschaffen, die es sonst nicht oder nur exorbitant teuer gibt. Und natürlich kannst du dich so auch gut direkt und pausenlos mit anderen vergleichen: Wie fit bist du im Vergleich zu …? Zahlen lügen doch nicht!? So kann niemand mogeln, nicht wahr? Dass dein »Geld« ein Verfallsdatum haben kann oder womöglich mal nur im näheren Umkreis gilt (nun, aus Sicherheitsgründen natürlich …) brauche ich wohl nicht mehr extra zu erwähnen. Es erklärt sich beinahe von selbst. Und dass du natürlich den Schutz genießt, bestimmte Käufe (oder Verkäufe) nicht tätigen zu können, weil sie dir (oder Anderen) schaden könnten – das System weiß ja immer in Echtzeit, was du wann mit wem kaufen oder verkaufen willst.
Nun, es gibt da natürlich auch Leute, die nicht »passen«, die sich in irgendeiner Weise »verdächtig gemacht haben«. Was damit nun genau gemeint ist, darüber wird nichts verlautbart. Es gibt nur vage Andeutungen. Also, was ist mit denen? Na ja, die verschwinden halt einfach. Sie werden, ganz wörtlich zu verstehen, schlichtweg »abgeschaltet« – aus dem System gelöscht. Sind dann mal weg. Doch selbst wenn du sie persönlich kennen solltest – helfen kannst und darfst du ihnen nicht. Nicht mal mit etwas zu Essen oder zu trinken, geschweige denn, sie bei dir aufzunehmen. Das Prinzip der »Kontaktschuld«, das ja bereits seit einigen Jahren Allgemeingut geworden ist, wird hier dank der inzwischen allgegenwärtigen Sensoren und Funkverbindungen auf die Spitze getrieben. So kannst du auch die UBI-App (oder das Smartphone) nicht einfach mal ausschalten, sonst riskierst du das gleiche Schicksal wie sie. Und wenn du ohne Telefon draußen erwischt wirst, droht dir die Todesstrafe: Wer so was macht, kann nur das verkörperte Böse sein. Also: Abstand halten, in jeder Hinsicht. Sonst bist du womöglich der Nächste, der einfach so »verschwindet« …
Und … ach ja, natürlich ist klar, dass »das System« unfehlbar ist. Wenn also irgendwo was schief läuft, haben so gut wie immer die unvollkommenen, fehlbaren Menschen schuld daran, hören wir pausenlos explizit und implizit. Deshalb gibt es das System ja überhaupt – all die blöden Fehler, die Menschen machen (können) gehören ab jetzt der Vergangenheit an! Selbstlernende und selbstoptimierende Maschinen und Programme werden eine perfekte Welt erschaffen, und wessen Geist dann in naher Zukunft in eine Maschine geladen werden kann wird unsterblich und absolut perfekt sein … Deshalb: Wenn mal ein Fehler auftritt, wird der einzeln betroffene Mensch in der Regel eine harte Zeit haben zu erklären, was passiert ist. Er wird sich rechtfertigen müssen, und wenn ihm das nicht aus Sicht des Systems plausibel gelingt, wird er eben als »Kollateralschaden« aussortiert. So wie schon heute niemals, niemals die sogenannten »Impfungen« für ein paar seit Anfang 2021 beobachtete Phänomene verantwortlich sein können, so wird auch niemals die Maschine irgendeine Schuld daran haben, wenn im Detail etwas schief laufen sollte. Jeder, der schon mal länger an einem Computer gesessen hat sollte eigentlich spätestens jetzt sehr, sehr nachdenklich werden …
Kein Rechner läuft hundert Prozent stabil, und zudem werden immer mehr Inhalte aller Art im Internet, das ja als »Lerngrundlage« für KI (»künstliche Intelligenz«) verwendet wird, bereits von KI-Algorithmen modifiziert oder gar komplett künstlich erschaffen. Und das wird immer noch mehr. So entsteht nach und nach ein selbstreferentielles System, eine Art Rückkopplung. Die akustische Version davon kennen alle, die schon mal auf einem Konzert mit PA-Anlage waren. Und diese Rückkopplungeffekte wird auch KI haben – ist bereits passiert …
Zurück zum Hauptthema. »Außenaktivitäten« sind übrigens heute ganz anders als früher. Seit es diese phantastischen »UBI«-Brillen gibt, lassen sich Gemeinschaftsunternehmungen genauso gut auch von Zuhause aus machen – die so vermittelte Illusion, mit anderen zusammen zum Beispiel in einem Kino oder einer Kneipe zu sitzen ist inzwischen fast perfekt, und nur an kleinen Details merkst du noch, dass du alleine zuhause sitzt und das alles »vermittelt« stattfindet. Die kleinen Details lassen sich aber schnell ausblenden und vergessen, zumal man auch bereits daran arbeitet … Und, ganz wichtig: Es gibt für solche digitalen »Treffen« Bonuspunkte! Denn so wird eine Ansteckungsgefahr dramatisch verringert, die bei persönlichen Treffen doch bestünde, nicht wahr? Das Ziel ist, jegliche potentiell gefährlichen Aktivitäten wie persönliche Begegnungen zu minimieren. Also noch mal: Für solchermaßen verantwortungsvolle und solidarische Bürger***innen gibt’s Bonuspunkte!
Das alles klingt wie pure Magie und wird in dem Werbevideo für die »Vision Pro« sogar so genannt. Und wer sagte das noch: »Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden.« Das trifft den Punkt. Ja – dieses Gefühl von Allmacht, dass sich die Welt nur um dich dreht und du sie mit einem Blick, einem Wort, einem Fingerwisch oder einer Geste nach deinem alleinigen Willen gestaltest … Du bist dein eigener Gott geworden, sprichwörtlich! Die winzig kleinen Nachteile von Alldem haben wir doch bereits vor weit mehr als zehn Jahren auszublenden gelernt. Und jetzt sind wir richtig gut darin!
Wir sind jetzt alle Götter – nun ja, bis auf die Götter, die die »große Maschine«, die das alles lenkt und kontrolliert kontrollieren … Doch dass die überhaupt existieren ist nichts als eine Verschwörungstheorie. Und schnell, schnell weg mit diesem Gedanken! Sonst müsstest du dich am Ende noch rechtfertigen, warum deine Hirnwellen und deine Herzfrequenz sich gerade geändert haben – und das System dies nicht der Szene zuordnen kann, die jetzt in dem Film kommt, den du gerade nebenbei laufen hast …