Sonntag, 12. Oktober 2025

Takt

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Takt

Takt? Was bedeutet das? Nun, es gibt »Takt« in der Musik, zum Beispiel den Walzer- oder Dreiviertel-Takt. Und »Takt« bedeutet im Deutschen auch so was wie »Verständnis«, »Rücksichtnahme«, »Mitgefühl«. Weiter gibt es das Wort »intakt«, heute kaum noch gebräuchlich. Es bedeutet »heil«, »ganz«, »funktionierend«.

Wie ich auf solches Geschwurbel komme? Nun, ich suchte nach einem Begriff, einem Wort, das meinen derzeitigen Wahrnehmungen und Gefühlen möglichst nahe kommt. Also einer möglichst brauchbaren Umschreibung. Bewusst sage ich »Umschreibung« und nicht »Beschreibung«, denn mit Worten wirklich »gefasst« bekomme ich das nicht.

Nun, am nächsten komme ich mit dem Bild »Die Dinge, die Menschen sind aus dem Takt«. Aus einem inneren Takt, der sich auf so was wie eine innere Mitte bezieht. Also einem Takt, der als »Kontrast« zu einem Ruhepol, einer Stille zu verstehen ist. Oder auch als ein Maßstab, ein menschliches Maß, einem aus einer wortlosen Weisheit kommenden gesunden Menschenverstand, der uns leitet zu verstehen was uns gut tut und was (eher) nicht.

Vor ein paar Wochen sprach ich auf einem Festival mit einer jungen Frau. Sie hatte sich beklagt, es sei abends so laut, dass sie nicht schlafen könne. Daraufhin meinte ich zu ihr, sie könne sich doch Ohrstöpsel reintun. Nein, das ginge gar nicht, meinte sie daraufhin etwas schroff. Dann würde sie ja ihren Herzschlag und ihren Atem hören, und das mache ihr sofort klaustrophobische Zustände …

Nun, das ist vielleicht nur eine anekdotische Begegnung gewesen, und ich komme zudem aus einer anderen Zeit. Für mich hat es etwas Beruhigendes, meinen Herzschlag und meinen Atem bewusst wahrzunehmen, meinen inneren »Takt«. Doch unseren inneren »Takt« zu hören ist generell ein Unding, ein No-Go geworden. Unser »Kopf« hat seinen eigenen Takt, und der kann nicht schnell und willensbetont genug sein.

Wir tun daher inzwischen Dinge, nur weil sie möglich sind – ohne Nachdenken, ohne uns zu fragen, wohin das führen könnte. Hauptsache, wir fühlen uns dadurch ermächtigt. Daher scheint es mir heute eine wichtige Voraussetzung zu sein, keine Maßstäbe mehr zu haben, ja diese rundheraus abzulehnen. Denn Maßstäbe sind ja (letztlich) auch Grenzen, so was wie Fixpunkte der Orientierung, deren Versetzen wohl überlegt sein will – nun, sein sollte.

Aber das geht heute gar nicht mehr. Alles ist selbstreferentiell geworden; Kontext, größere Zusammenhänge und wohlbegründete Argumente werden höhnisch als Quatsch, »Whataboutismus« und »Geschwurbel« abgetan: Man weiß. Punkt. Ende. Fertig. Keine Diskussionen. Hauptsache, man steht auf der »richtigen« Seite. Dann ist alles okay.

Ich alter Sack vermisse die Zeit(en), als das noch anders war. Als es diesen leisen inneren »Takt« in den allermeisten Menschen noch gab, diese mehr oder weniger leise Mitte, aus der heraus wir menschlich waren. Heute hat das pausenlose Gedudel und Getöse, im wörtlichen wie übertragenen Sinne, diese Stille gefüllt und obsolet gemacht; es pampert und päppelt dieses Gefühl von Ermächtigung und Berechtigung, vom Star-Sein im eigenen Lebensfilm.

Und die VIPs bestimmen, wen sie um sich her dulden, ja, wen sie überhaupt wahrnehmen. Wer überhaupt als ein Gegenüber respektiert wird und einem nicht nur als ein Fleisch gewordenes Hindernis im Weg steht. Diese Entwicklung, die ich schon vor Jahren mal mit einer Polemik umrissen hatte, ist heute leider (aus meiner Sicht zumindest) keine Polemik mehr, sondern eher eine spitz formulierte Beschreibung des Ist-Zustandes.

Die Leute und die Welt sind aus dem Takt, und gleichzeitig auf einer anderen Ebene in eine Konformität gestürzt, die ich niemals für möglich gehalten hätte. Dabei scheint mir das Selbstgefühl so gut wie Aller aber exakt das Gegenteil zu sein. Ich bitte die gefühlt hundertste Wiederholung zu entschuldigen, aber ich sehe eine Unmenge »eingenordeter« Menschen um mich her, die sich als stolze Individualisten begreifen.

Eigentlich eine schöne (neue) Welt: Lauter Könige und Königinnen, Prinzen und Prinzessinnen, alle einem Bewusstseinszustand verschworen, der wohl dem auf Kokain sehr nahe kommt. Ihre Droge ist in ihrem Leben allgegenwärtig; sie widmen ihr jede freie wache Sekunde. Ich fürchte, ohne sie werden die weitaus meisten psychisch abstürzen. Schon länger drängt sich mir der Verdacht auf, »Depression« als Massenphänomen bezeichnet in erster Linie den Zustand, mal aus jenem Bewusstseinszustand »herauszurutschen« und nicht sofort wieder »hineinkommen« zu können.

Und das will in unserer Welt was heißen, in der inzwischen so gut wie alles darauf angelegt ist, uns in diesen Bewusstseinszustand zu bringen und dort zu halten … Bei sich zu sein ist heute in vielerlei Hinsicht die ultimative Provokation.

Nachtrag 19.10.25. Heute las ich ein paar interessante Gedanken zum Thema »drüber Stehen«, respektive über »das Schisma der Moderne« auf dem Substack von Johan Eddebo (auf Englisch). Er zieht dazu die »Camera Obscura« als Symbol bzw. Sinnbild heran. Eine lesenswerte Ergänzung zu meinem Geschreibsel aus berufenerem(?) Munde, mal wieder.

Vorheriger Eintrag:
 

12 Kommentare zu »Takt«

  1. Bleiben Sie nahe bei sich. Intelligente Menschen langweilen sich nur in Gesellschaft! Vor allem in der „Besseren“…

    Zu meinem Befinden fiel mir vor ein paar Jahren ein: Ich war noch nie so weit weg von der Welt wie jetzt. Aber ich war auch noch nie so nah bei mir wie jetzt. Das fühlt sich, für mich, sehr gut an.

  2. Danke – es freut mich, wenn jemand hier vorbeischaut! Nun ja – für mich ergibt sich derzeit so was wie eine »Balance«: Mitbekommen, »wo die Anderen sind«, zumindest in groben Zügen. Und gleichzeitig so gut es geht bei mir zu bleiben. Das ist für mich eine Herausforderung, eine heraus-Forderung. Ich könnte die Balance in »Deine« Richtung verschieben – darauf wird es wohl absehbar auch ziemlich sicher hinauslaufen. Gleichzeitig »ticke« ich aber offenbar so, dass es mich immer noch ein Bisschen beschäftigt, was um mich herum in und mit den Anderen vorgeht …

  3. Da wir hier „ganz unter uns“ sind, noch etwas Selbstbespiegelung.

    Irgendwann, lang lang ist’s her, als Student in den 80ern, hab ich mir mal vorgenommen, wenn’s irgendwie geht, „IN“ der Zeit zu leben. Das hat 2 Dimensionen.

    Einmal die Zeit in ihrem Zeitgeist mitzukriegen, also sich erstmal offen zu zeigen, was da so kulturell, politisch, eben zeitgeistmäßig so abläuft. Also möglichst gut zu verstehen und zu begreifen, in welcher Welt man eigentlich lebt. Dabei war ich zwar in vielen „Scenen“ drin, aber nicht dabei, d.h. ich hatte immer eine innere Distanz, gerade zu Gruppen und deren dynamischen Abläufen. Meine „Blase“ bin ich allein.

    Die andere Dimension ist die eigene Lebenszeit. Das meint, sich seinem eigenen Alter adäquat zu verhalten, bspw. sich nicht aufzuführen wie ein Teenager mit einem realen Alter, das weit darüber liegt.

    Ich schreibe Ihnen diese Zeilen, weil ich denke, dass Sie ähnlich ticken. Wobei mir stets bewusst ist: Jede Jeck is anders.

    Noch eine Bitte: Es wäre fantastisch für Leute wie mich, wenn öfter was von Ihnen zu lesen wäre. Ihre Texte, Ihre Gedanken und Ihre Ausdrucksfähigkeit ist enorm wohltuend in einer Welt, die vollkommen ver – rückt geworden ist.

  4. Hallo Tafelrunde, danke für die Blumen! Ja, vielleicht »ticken« wir ähnlich. Das hat sicher auch mit der Altersstufe zu tun, aber wenn ich mir die überwältigende Mehrheit meiner Altersgenossen anschaue, dann gibt es ganz sicher noch andere Gründe dafür.

    Natürlich bin ich auch »ein alter Sack, der sich nicht damit abfinden kann, dass die Zeiten sich ändern« (original zitiert an anderer Stelle). Doch Lebenserfahrung (ja, so nannte man das mal …) gilt heute nichts mehr. In dieser ver-rückten Zeit hat nur noch das Aktuelle Gültigkeit – irgendwelche Maßstäbe werden grundsätzlich abgelehnt, sind irrelevant: »Wenn ich beschließe, dass das so ist, dann ist es so.«

    Auch ich habe in jungen Jahren weder wirklich zu bestimmten Gruppen »dazugehört«, aber eben auch nicht wirklich »nicht dazugehört«. Obwohl also von hier oder dort beeinflusst habe auch ich letztlich in meiner eigenen »Blase« gelebt. Das ist auch heute noch so; da habe ich also so was wie »Erfahrung« drin. Ob das gut oder schlecht ist hängt vom Blickwinkel ab, und es ist sicherlich auf eine Weise immer »Beides« …

    Inspiriert durch meine derzeitige Lektüre »The Matter with Things« von Iain McGilchrist ist mir inzwischen klarer geworden, wieso ich dieses seltsame Gefühl habe, das ich in meinem Textchen in Worte zu fassen versuche. Mir scheint es hat damit zu tun, dass sich inzwischen fast Alle um mich herum (nun, zumindest diejenigen, die mir im Alltag wie etwa beim Einkaufen begegnen) innerlich »abgekoppelt« haben: Wir leben sprichwörtlich nicht mehr zusammen in derselben Welt, sind quasi Aliens füreinander geworden.

    Da ich nicht der Illusion von »Verbindung« anhänge, die ich überall wahrnehme bin ich auf einmal »draußen«. Das hat ganz simpel damit zu tun, dass ich noch so was wie eine »Mitte« in mir spüre, und das ist für Leute, die das nicht mehr spüren können, ja offenbar stolz darauf sind, es nicht mehr spüren zu können eine unfassbare Provokation.

    Es stellt alles in Frage, was ihre Welt, ihr Selbstverständnis ausmacht. In einer Welt, in der »da ganz selbstverständlich nichts mehr ist« ist es ein unfassbarer Störfaktor, damit, »mit so was« konfrontiert zu werden, dass da »eigentlich was sein könnte, ja müsste«. Immerhin werden wir alle damit geboren. Ich habe neulich einen Sufi-Meister sagen hören: »Die Menschen – das sind die, die vergessen haben …«

    Und ja – jede Jeck is anders. Das ist auch wohltuend, auf eine Weise. Wenn wir nur dieses »Dazwischen«, dieses Gefühl zusammen in einer, dieser Welt zu leben wertschätzen könnten …

  5. Vielen Dank für Ihre aussagekräftige Antwort. Ich denke, ich verstehe recht gut, was Sie ansprechen.

    Der Umgang mit sich und der Welt könnte einfach sein. Könnte. Man kann sich ja an grundlegende Weisheiten halten, die schon immer Bestand hatten und haben. Ob das Goethes „Schönes, Wahres, Gutes“ ist, nach dem wir streben sollen oder wie die „Tugenden“, die ich mir mal zurecht gelegt habe: Ehrlichkeit. Aufrichtigkeit. Offenheit.

    Mir ist in meinem Leben aufgefallen, wie Sie ja übrigens auch schreiben, dass sich z.B. mit Ehrlich sein (das meint jetzt nicht unverschämt oder ungebührlich oder was negatives) die Gegenüber provoziert fühlen, weil sie das selbst nicht kennen und nicht können.

    Auch Leute wie wir beide leben im „Imperium der Lügen“, müssen halt darin leben. Deshalb ist für mich wichtig, um möglichst nah an/in meiner Mitte (und damit meinem Seelenheil) zu sein, mich an meine eigenen Lebenswerte, siehe oben, zu halten bzw. dies anzustreben.

    Ich muss oft gar nichts tun oder sagen und „die Leute“ spüren sich von mir belästigt. Inzwischen schüttle ich dazu nur noch den Kopf und lache vor mich hin. Auf meine alten Tage mittendrin in der größten Groteske aller Zeiten zu sein, hat auch schon wieder ein komisches Momentum a la Monty Python.

    Lachen wir den Teufeln ins Gesicht!

  6. Ja, es könnte so einfach sein … Inspiriert von heutiger Lektüre kam mir eben der Satz »Die Menschen heute sind nicht mehr, sie repräsentieren.« Sie re-präsentieren etwas – so was wie eine [fixe] Idee, die sie von sich und der Welt haben. Was sie wirklich sind, spielt immer weniger eine Rolle, ja ist inzwischen sogar verpönt. Schon vor längerer Zeit kam mir mal ein Satz, den ich als Kurzbeschreibung unserer Zeit (und vielleicht der Moderne überhaupt?) empfinde: »Ich will mit mir nichts zu tun haben!«

    Klar, wir sind soziale Viecher, und es geht für mich auch weniger darum, meinem Gegenüber immer direkt und ehrlich um die Ohren zu hauen, was ich über ihn oder sie empfinde. Doch wenn ich da etwas wahrnehme – wie zutreffend oder unzutreffend auch immer –, dann werde (und muss ich) mich dazu verhalten. Das heißt, es macht etwas mit mir. Zu meinem Erstaunen scheinen viele mit diesem simplen Fakt unseres Lebens Probleme zu haben, wenn denn mal die Sprache darauf kommt. Die Attitüde des »drüber Stehens« ist inzwischen offenbar Allgemeingut geworden … Natürlich stehen sie nicht drüber, tun aber so, als ob.

    Alleine mit dem da zu sein, was mich ausmacht (und damit eben auch meinen »problematischen«, oder auch traumatisierten Seiten) scheint mir im Widerspruch zum Zeitgeist zu stehen, eine tiefe Provokation zu sein. Der Paradigmenwechsel kommt für mich auch darin zum Ausdruck, dass bis etwa Mitte der siebziger Jahre der Spruch galt »Sei/werde der, der du bist«, und ein paar Jahre später kam dann zunehmend »Sei der, der du sein willst«, oder noch prägnanter »Sei, was du sein willst«.

    Als ich jung war, konnten wir jedoch noch damit »spielen«, mit diesem »Was du sein willst«. Irgendwie war [implizit] immer klar, es gibt eine Mitte, und von der aus kann ich in Rollen schlüpfen. Aber es bleiben Rollen, Verkleidungen. Ohne eine Mitte bleibt mir aber gar nichts anderes übrig als mich immer hundertprozentig mit einer Rolle zu identifizieren, ja es gar nicht mehr als Rolle zu erkennen, sondern es als »ich« zu betrachten. Und da über sich selbst nachzudenken inzwischen völlig undenkbar geworden ist … Dazu bräuchte es ja eine Mitte …

    Wenn ich mich halbwegs wohl und stabil fühle, geht es mir wie Ihnen: Ich schmunzle über diese (im Grunde tragikomische) Situation. Und ja, ich muss es mal ganz egoistisch sagen: Es ist ein Geschenk, dass ich den weitaus größten Teil meines Lebens bereits hinter mir habe. Vielleicht wäre ich, wenn ich heute um zwanzig herum wäre, sogar einer der Fanatiker, der Avantgardisten der Entwicklung, dem es gar nicht schnell genug gehen könnte, noch mehr Abstand zu meinem banalen Menschsein zu gewinnen. Wer weiß …

    »Tragikomisch« habe ich ganz bewusst gewählt. Denn ja, es gibt eine urkomische Seite von Alldem, und gleichzeitig ein (intuitives) Wissen, dass das Experiment »Mensch«, das das Leben (der Kosmos, Gott?) mit und durch uns erlebt schiefgehen wird – nur ein Wunder kann und wird uns noch retten können.

    Insofern ist es ein melancholisches inneres Lachen …

  7. Erneut Danke für die nachdenkenswerte Antwort. Das zeigt mir, (mindestens) wir 2 leben mental in einer sehr ähnlichen Welt.

    Ungern, aber hier schon, nochmal anekdotische Evidenz.

    Die Verblödung nimmt zu, sie war aber auch früher schon da, die Verblödung, doch sie war schwerer zu bemerken bzw. weniger ein Thema, weil sie offensichtlicher war und deshalb als solche ungestraft (!) in den Senkel gestellt werden konnte. Heute kommt die Verblödung oft in eleganten (Sprach)Verkleidungen daher und schön verpackt in Rumms-Bumms-Wumms, Glitzer, Glamour und präsentiert von TV-Göttern auf den zeitgeistigen Altären der Flatscreens.

    Warum merke ich das an? Nun, ich war auf einem Klassentreffen des Jahrgangs 1959/60. Nach gut 2 Stunden musste ich wieder gehen, da dieses versammelte Elend der Selbstgefälligen, bräsig-dumpf-blöden Tagesschaugläubigen mich unter Androhung von Gewalt dazu zwang. Der Zusammenreißzwang wurde unerträglich, als jemand den Welke in höchsten Tönen lobpreiste.

    Nein, ich wurde weder bedroht noch dumm angemacht. Ich war kurz davor, innerlich zu explodieren, da ich erneut festgestellt habe, dass meine inneren Antennen inzwischen zu sensibel sind, um die Ausstrahlung von Seelenlosigkeit und geistig-mentaler Leere dieser Untoten, wie früher einfach wegzudrücken.

    Anders gesagt, wäre ich noch länger geblieben, hätte ich wohl bei der nächsten geist-, witz- und espritlosen Äußerung dem Betreffenden ansatzlos eine in die Fresse gehauen. Oder so…

  8. Ja, danke – es ist eine Weiterführung einer Verblödung (oder Betäubung?), die auch früher schon da war. Heute hat sie aus meiner Sicht jedoch ein Ausmaß angenommen, das mich erschreckt. Und wenn sie in schöner »Verpackung« daher kommt, am Besten noch von einem gutaussehenden, charismatischen »Experten« präsentiert wird, dann gibt es für die meisten kein Halten mehr. Man kann ihnen ausgemachten Schwachsinn präsentieren, der schon mit etwas gesundem Menschenverstand als solcher erkennbar ist, und sie glauben ihn und plappern ihn nach.

    Das heißt keinesfalls, dass man mich nicht auch noch mit etwas übertölpeln kann. Oder es bereits hat, und mein Erkennen hinkt noch hinterher … Doch ich bin nach wie vor jemand, der dumme Fragen stellt, und den »Antworten« nur zufrieden stellen, wenn sie halbwegs »Hand und Fuß« haben. »Hand und Fuß« – also sich mit meiner Erfahrung und direkt sinnlicher Wahrnehmung verbinden lassen. Das spielt aber offenbar für die allermeisten keine Rolle mehr. Im Gegenteil: Je abstrakter das geistige Konstrukt, desto glaubwürdiger wird es …

    Und manchmal »kriege auch ich zuviel«. Ich muss dann auch weg, mich aus der Situation rausbegeben, weil ich sonst Gefahr laufe »auszurasten« – zumindest verbal. Das versteht aber niemand, würde niemand verstehen. Immer wieder mitzubekommen, dass nach wie vor nach meiner Schätzung über neunzig Prozent der Leute das Corona-Narrativ so »abkaufen«, wie es ihnen »verkauft« wurde, das macht mich fassungslos. Nun ja – ein Kritikchen hier, ein Zweifelchen da, aber ansonsten »muss man halt alles beim nächsten Mal besser machen« …

    Ich fühle mich wie im Feindesland, bin aber noch nicht [eindeutig] als Verräter ausgemacht. Noch nicht. Was passiert, wenn all diese selbstgerechte, stolze Bräsigkeit, die auch ich überall sehe, sich mal wieder »austoben« darf für die »gerechte, gute Sache«? Es ist nur eine Frage der Zeit, und wofür. Der offene Krieg mit Russland? Oder eine neue »Pandemie«, bei der man nach bewährtem Drehbuch »Fälle« herbeitestet – »wie von Sinnen«, und gleichzeitig sehr gezielt? Oder etwas ganz Anderes? Alles zusammen, als »Multi-Krise«?

    Ich bin leider sehr desillusioniert, was Weggehen anbelangt. Und zudem brauche ich einen menschlichen Bezug, also Menschen, mit denen ich mich (noch) auf der Ebene in Verbindung fühle, die ich bereits erwähnt habe. Doch es wird langsam eng – in vielerlei Hinsicht …

  9. Der für mich gangbare und sehr zielführende Weg aus dem Schlammassel raus bzw. den Umgang damit, liegt in der Humorfähigkeit.

    Das probiere ich mit meinen Texten unter https://www.anderweltonline.com/satire/
    Vielleicht haben Sie ja mal Lust, darin zu lesen.

    „Die Guten™“ sind völlig unfähig, ihre eigene Unvollkommenheit zu ertragen. Deshalb wollen diese „Suizidversager“ (© by Rudi Birkenberger; „D‘Häifte vo’m Driihimtiiihm“) zuerst alle anderen, die sie daran erinnern, aus dem Weg räumen.

    Das bis zum Ende durchgedacht läuft jedoch auf das Motto von „Highlander“ hinaus: Es kann nur Einen geben!

    Jetzt erstmal, ganz vielen Dank für diesen überaus anregenden Austausch.

  10. Oh ja, danke – Humor ist ein (Über-)Lebenselixier! Leider wird es mit der Satire heutzutage schwierig – zum Einen ist ihr inzwischen das, was wir alten Säcke »Realität« zu nennen pflegen fast immer schon eine Nasenlänge voraus. Zum Anderen verstehen die allermeisten Satire auch gar nicht mehr, genausowenig wie Ironie.

    Danke für die Anregung in Ihrem Text, der letzten »G’schichte aus’m Nachbargartn«! Besonders gut fand ich, dass »die Rote Armee jetzt auf UFOs umgesattelt hat«. Würde mich allerdings kaum wundern, wenn wir in Kürze irgendwas in der Art präsentiert bekämen. Noch hat die Satire hier eine Nasenlänge Vorsprung …

    Ich habe mir gerade mal einen Ausschnitt aus »Maischberger« mit unserem NATO-Historiker Sönke Neitzel angetan. Wieder so ein smarter, gutaussehend-charismatischer »Spezialist«, der natürlich genau weiß, wo’s lang geht. Also der Drosten für den Krieg gegen Russland, gewissermaßen.

    Mir rollen sich da die Fußnägel auf, und ich würde ihm gerne eine Knarre in die Hand drücken und ihn dann an die Front in der Ukraine beamen. Falls er überlebt, würde mich interessieren, was er dann wohl sagt … Apropos Satire: Es wurde ein kurzer Videoclip eingeblendet, der beweist, dass Putin offenbar Humor hat: Er wurde nach Drohnen gefragt, und meinte sinngemäß, man könne ja über verschiedenen Städten mal welche erscheinen lassen, zum Beispiel auch über Lissabon …

    Wie war das damals: Eine gemeinsame Wirtschaftszone vom Ural bis nach Lissabon? Darauf spielte er wohl an. Nun, da wir heute wissen, dass genau das der Alptraum der NATO (und ihr im Hintergrund sehr nahe stehender Kreise) war, macht vieles Sinn, was sonst sehr unverständlich erscheint. Unverständlich zumindest für die, die die offiziellen Versionen von Ereignissen glauben und beflissen nachplappern …

    Das sind vor Allem »Die Guten«. Es gibt sie in ein paar »Modellvarianten«, um es mal spitz zu formulieren, doch alle eint »Das Wissen« … Unerschütterlich, von keinem »Geschwurbel« zu beeindrucken, immun selbst gegen wohldurchdachte und gut recherchierte Argumente. Und wir können ziemlich sicher sein, dass wir, nachdem wieder mal »alles in Scherben gefallen« ist, vor Allem von ihnen den Stoßseufzer hören werden: »Wer hätte denn so was auch nur ahnen können!?«

    Nun, falls wir, Sie und ich, dann noch am Leben sind. Soll ich lachen? Schreien? Beides? Lieber sarkastisch lachen. So was wie Galgenhumor.

  11. Mein Manifest

    Die Gesellschaft hat jetzt über 40 Jahre lang zugeschaut, sich in Toleranz geübt, „Political Correctness“ eingeführt und was hat es gebracht?
    Die herrschende Klasse ist mittlerweile so gut aufgestellt, das sie uns ganz offen anträgt uns die Behausungen, die Autos, überhaupt den Individualverkehr, das Bargeld und sogar das Fleisch wegzunehmen und zukünftig uns und auch die Tiere mit mRNA zu spritzen, die Pflanzen bakteriell zu so zu verändern, das sie hin Form unserer Nahrung die Darmflora nachhaltig schädigen um uns alle krank zu halten.
    Ganz nebenbei werden wir quasi dazu gezwungen uns alle digital registrieren zu lassen und an einem Genexperiment und teilzunehmen, das schon Millionen Menschen das Leben gekostet hat.
    Die sich anschickende neue Weltordnung durch den Pandemievertrag mit der Führung durch den Jesus von der WHO, sorgt gerade dafür, dass unsere Versklavung international verrechtlicht wird.
    Auf diese Weise hat die herrschende Klasse somit die Handhabe dass das immer so weitergeht.
    Selbst wenn der Pandemievertrag 2024 nicht durchkommt ist die Agenda vom WEF und der UN gesetzt worden und die Reichen werden dann weiterhin in bewährter Salamitaktik unsere letzten Rechte beschneiden.
    Die werden uns total überwachen, manipulieren, krank machen, einen weiteren Teil von uns töten, uns alles nehmen und den Rest versklaven.
    Und hier nun meine ganz persönlichen offiziellen Befindlichkeiten *Update* seit dem 12.4.2020:
    Religiöse, Pfaffen und sonstige Sektenprediger egal welcher Religion wie bpws. Scientologen, sind sowieso raus!
    Wer Masken getragen hat ist raus!
    Ausnahmen sind Kinder und echt alte Leute.
    Andererseits sind Masken wegen des Sheddings natürlich erlaubt.
    Wer die Giftspritze genommen hat ist raus!
    Wer glaubt, das aus Geld mehr Geld zumachen richtig ist, ist ebenso raus!
    Wer Aktien/Fonds hat, oder mit der Hochfinanz kungelt ist raus!
    Wer mehr Eigentum hat als er selbst bewohnen kann ist raus!
    Wer eine E‑Karre oder gar ein versmartetes KFZ besitzt, das einen auch noch abhört und alles nach Hause schickt oder ein E‑Bike fährt ist raus.
    Wer E10 tankt ist raus!
    Wer ein Smartphone nutzt ist raus!
    Wer jetzt noch mit Windows surft ist raus!
    Wer beim Bund, bei den Bullen oder ansonsten in irgendeiner Form systemimmanent gearbeitet hat ist raus!
    Wer gendert, oder LGBTUI+* oder ähnliches fördert ist raus.
    Wer sich durch sein Äußeres mit zu viel Schmuck (Goldkettchen) Mode oder Parfüm, Piercings oder gar Tattoos oder sonstigen Entstellungen, meint sich darstellen zu müssen ist auch raus!
    Wer meint, dass Heiraten und Kinder bekommen zu seinem Glück gehört ist raus!
    Wer Fußball oder Schlager gut findet ist auch raus.
    Banker, Steuer, Pharma und Versicherungsfuzzies und alle weiteren Schlipsträger sind auch alle raus.
    Mit Veganern (keine Ledergürtel) und so genannten Tierfreunden (Ich mach kein Führerschein, weil ich kein Kaninchen totfahren möchte, Betreuung am Stauende) und neuerdings Klimaschützern und Klebern, hab ich es versucht, aber seitdem die uns auch noch das Fleisch wegnehmen wollen, trotz einiger Bemühungen, bin ich gänzlich davon abgekommen die zu unterstützen.
    Alle, alle raus!
    Bleibt noch Jemand übrig? ♫

  12. Hallo Chris, das ist ein ausführliches »Manifest«! Und ja – wer bleibt am Ende noch übrig? Ich auf jeden Fall nicht; ich bin »raus«, da ich eine Handvoll Deiner Kriterien nicht oder nur halb »erfülle« …

    Ach ja – ich habe die Erfahrung gemacht, dass mir die Leute zumindest zuhören (nun, mehr oder weniger …), wenn ich radikal von mir und meiner Erfahrung spreche. Das kann ich natürlich kreativ handhaben; es läuft aber immer darauf hinaus, dass ich von meiner persönlichen Erfahrung rede. Ob es was bewirkt, steht natürlich auf einen anderen Blatt.

    Wie geht es weiter? Dieses Gefühl, [völliges] Neuland zu betreten ist für mich erst mal beängstigend, doch es hat auch was von einem Aufbruch – zu neuen Ufern? Ich bin auch neugierig, was noch passiert in der Zeit, die mir bleibt – egal, wie kurz oder länger sie sein mag. Und ja – es ist wichtig, bei mir zu bleiben und gleichzeitig den Kontakt zu Anderen zu halten – auch wenn ich das als immer schwieriger empfinde …

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