Donnerstag, 17. März 2016

Zu hell

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Zu hell

Endlich eine Ahnung von Frühling. Die Sonne scheint von einem wolkenlosen Himmel, und zumindest in der Sonne fühlt es sich schon sehr angenehm an. Noch sind keine Knospen an den Enden der Äste, doch die Vögel jubeln und flattern übermütig herum.

Ich bin dankbar, wieder mal an der Schwelle zu einem der großen Wunder zu stehen, das in der Luft liegt: Der Frühling klopft an.

Mich treffen Blicke. Blicke optimaler Menschen. Menschen mit optimaler Kleidung. Optimalem Gehabe. Optimalen Wimpern. Optimalen Fingernägeln. Optimalen Tattoos. »I’m Perfect!« schreit eine Werbekampagne gerade von den Lifasssäulen – zu sehen sind lauter optimale, junge Menschen, und sie tragen die Kleidung der beworbenen Marke.

Nein, keine Fragen. Skepsis nur für die Suboptimalen. Lebendigkeit? Leben ist suboptimal: Zu wenig Kontrolle. Also: Optimale Gesichter, unbeweglich wie die bei Madame Tussaud’s, und schon wieder hinter Sonnenbrillen. Harte Beats, Siegeshymnen im Ohr.

Zu hell. Schade.

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