Dienstag, 30. August 2011

Überall

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Überall

Gerade habe ich mein Rad vor der Tür festgeschlossen. Schon in den letzten Tagen fiel es mir beim Herumfahren immer mehr auf: Es grünt. Es grünt an Stellen, an denen sonst nichts war, oder an denen ich vielleicht nur nicht darauf achtete? Selbst in kleinsten Ritzen und Spalten auf den Straßen sprießt es, aus den Gullys und Kanaldeckeln lugt es hervor.

Dabei ist das Wetter inzwischen schon eher herbstlich, es scheint gut einen Monat weiter zu sein als der Kalender. Seit über drei Wochen höre ich keine Schwalben mehr, und auch andere Zugvögel sollen sich mit ihnen zusammen bereits auf den Weg gemacht haben. An den Bäumen zeigen sich schon braune und gelbe Blätter.

Nein, Badewetter war selten diesen Sommer, dafür hatte ich schon vor vierzehn Tagen mal den Impuls, die Heizung anzustellen. Das musste ich mir aber doch verkneifen, denn dazu bräuchte ich einen Heizlüfter. Die Zentralheizung im Haus ist noch ausgeschaltet.

Doch dieses Jahr gab es dafür reichlich Regen ohne längere trockene Perioden dazwischen. Alles ist gut feucht und bleibt es wohl auch. Selbst in den kleinsten Nischen, wo sich nicht mal ein halber Fingerhut voll Staub angesammelt hat und ein Samen hingeweht wurde, wächst etwas.

So fahre ich durch die Straßen und sehe den Lebenswillen überall, bin gerührt und dankbar. Es eröffnet mir einen kleinen Blick voraus: Wie wäre es, wenn die Natur sich ihr Terrain zurückholte, falls wir Menschen aufhören, sie plattzuwalzen? Meine Phantasie schweift … Alles würde nach und nach ergrünen. Überall.

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